SONNE*



Sie ist wieder da! Nein, eigentlich ist sie immer da, aber jetzt wärmen uns ihre leuchtenden Strahlen wieder so richtig und versorgen uns natürlich mit Vitamin D. Wir tanken auf, wir atmen auf, wir saugen uns voll mit Lebenskraft. Oh, du liebe Sonne, versteck dich nicht allzu oft hinter dicken, dunklen, grauen auch nicht weißen Wolken. Zeig dich in voller Größe. Scheine für uns!

Der Winter in Deutschland ist endgültig vorbei. Wir haben es mal wieder geschafft, auch wenn er dieses Jahr unaufhaltsam aufs Neue einkehren wird. Aber bis dahin genießen wir die tröstende Sommersonne. Balsam für die Seele. Leben in den Zellen, auf den Straßen, in den Parks, vor den Eisdielen, überall versuchen wir von ihr geküsst zu werden und danken für die lauen Abende, leichtbekleidet unter freiem Himmel.

Ein fast 5 Milliarden alter Stern, ohne den es kein Leben auf Erden geben würde. Ein so kraftvoller Himmelskörper, der gleichzeitig auch verbrennen kann und einen absolut achtsamen, respektvollen Umgang verdient. Ob es wichtig ist, die Sonne weiblich oder männlich zu sehen, möchte ich nicht vertiefen. Gewissermaßen stimmig fühlt sich für mich an, dass in der Natur das weibliche Prinzip empfangend ist und das männlich schöpferisch. Demnach Mond feminin. Sonne maskulin. Keine Panik. Wir haben ja ALLE zum Glück BEiDE Elemente in uns. Yin & Yang. Es gibt Sonnengötter und Mondgötter, Sonnengöttinnen und Mondgöttinen so die Mythologie unterschiedlichster Kulturen. Also beide Geschlechter vertreten. Werden wir um Himmels Willen nicht zu Erbsenzählern und wiegen auf, welches Genus vorne liegt. Ich lade euch alle ein, euer kostbar goldenes Licht auf die Welt zu bringen, Surya, Sol, Sulis, Samas, Utu, Inti, Mithra, Malina, Apollo, Helios, Ra, Tiwaz, Amaterasu. Zu letzteren, japanischen Gottheit folgende erhellende Legende, die ein wundervolles Geheimnis lüftet und das Potenzial hat, jeden einzelnen aus der Dunkelheit zu befreien:

Amaterasu-Omi-Kami wurde von ihrem wüsten Bruder, dem rauen Gott des Sturms eines Tages derart beleidigt und zutiefst verletzt, dass sie sich derart getroffen und unglücklich gekränkt in eine einsame Höhle verkroch und den Eingang mit einem riesigen Felsen von innen verschloss. Ab diesem Moment wurde es kalt, dunkel und leblos auf der Erde. Ewige, eisige Nacht zog ein. Blumen blühten nicht mehr. Bäume verloren mitten im Sommer ihre Blätter. Die Ernte auf den Feldern ging ein. Tiere starben. Kinder verloren ihr Lachen. Die Heiterkeit unter den Menschen verwandelte sich in Misstrauen und Angst. Ohne Sonne kein Leben. Keine Lebensfreude. Keine Wärme. Keine Herzlichkeit. Amaterasus Vater, der Feuergott Izanagi konnte dem Elend nicht länger zu sehen und schreitet zur Tat ein. Er rief alle Götter & Göttinnen zusammen und lies sie vor der Höhle versammeln. Die schamanische Ama no Uzume, die Göttin Amenouzume wurde aufgefordert ihren legendär berüchtigten, mystisch, zauberhaft humorvollen Tanz aufzuführen. Das fröhliche, ehrliche Lachen, das Stampfen und Trommeln der göttlichen Truppe vor Amaterasus Höhle steckte sie an, bis sie so neugierig wurde und einen Spalt der Höhle öffnete. Vor der Grotte war längst ein gigantischer Spiegel aufgebaut, in dem Amaterasus Antlitz, ihr einzigartiges Sonnenlicht aufgefangen wurde und die Welt zum leuchten brachte. Fast erschrocken über ihre eigene Leuchtkraft und glänzenden Schönheit kam sie aus dem finsteren Steingewölbe und freute sich mit allen Lebewesen und Gottheiten, die um sie herum laut jubilierten und applaudierten. Sie erkannte ihr eigenes Potenzial. Sie strahlte. Sie lachte. Sie versöhnte sich mit sich, allem Schmerz und bitterem Groll. Denn sie selbst war erfüllt. Unverwundbar. Und die Moral von der Geschicht? Hast du deine eigene Schönheit schon erkannt? YOU ARE BEAUTiFUL. Express yourself. Zeig dich. Du wirst geliebt. Und noch eine entscheidende Botschaft dieser japanischen Legende: Lachen ist ansteckend. Lachen heilt. Lachen ist oftmals die Rettung! 

Keep smiling!