Spontane Zukunft



Hier sitze ich jetzt und schreibe über Zukunft. Über etwas, das es nicht gibt. Noch nicht!

Dafür gibt es mehrere Ansätze darüber nachzudenken, ob oder inwieweit Zukunft beeinflussbar oder vorbestimmt ist. Mein Mann & ich zum Beispiel. War es immer klar, dass wir uns treffen und heiraten werden? Hat jemand namens Zukunft bei all den Exfreunden leise geschmunzelt, mit dem Wissen, der is es eh nicht? Oder ich will eine berühmte Opernsängerin werden, kurz vor meinem Durchbruch bekomme ich Knötchen auf den Stimmbändern, weil ich eigentlich Schriftstellerin werden soll? Kann ich machen, was ich will, wenn die Zukunft anders plant, kommt es anders? Ist das fair? Habe ich überhaupt eine Chance mein Leben selbst zu lenken? Was, wenn es die Zukunft einfach gar nicht gibt? Wenn da nichts ist, das auf uns wartet und feststeht? Alles ist offen. Und formt sich erst. Jetzt wird es interessant. Wie viel habe ich selbst in der Hand von meinem Leben? Was, wenn ich immer die Wahl habe? Und das Leben mir nur Angebote macht? Rechts oder links abbiegen darf ich immer noch selbst entscheiden. Nichts ist klar. Ich wähle jeden Moment neu, wohin es geht. Ich könnte als Aussteigerin in Australien laden, Ärztin in London werden oder mich als Hausfrau mit 5 Kindern in Buxtehude wiederfinden. Alles Möglichkeiten. Drei von unendlich vielen Möglichkeiten, die das Leben für mich bereithält. Alles meine Entscheidung. Meine alleinige Entscheidung? Vielleicht nicht. Spannend. Mal sehen. Gut. Die Zukunft formt sich also. Jede Handlung ist ein Same, den ich selbst setze. So bildet sich meine Zukunft. Kollektiv gesehen auch. Jeder Moment malt einen Punkt, bis das Bild unserer Zukunft mehr und mehr ein Gesicht bekommt. Jede Entscheidung ist wegweisend. Jede klitzekleine Tat bedeutend. Aber auch die Gedanken spielen mit. Und unsere Gefühle, wie Angst, Liebe, Zuversicht.

“Your beliefs become your thoughts,
Your thoughts become your words,
Your words become your actions,
Your actions become your habits,
Your habits become your values,
Your values become your destiny.”

– Mahatma Gandhi –

Kann ich denn jetzt mit meinem Handeln meine Zukunft beeinflussen? Oh ja. Ob es so kommt, ist das nun nur von mir alleine anhängig, oder…. Ja oder von der Masse, der globalen Intensität. Wie viele wollen das noch? Oder ist es auch zum Wohle aller Beteiligten? Bringt es insgesamt Heilung? Trägt es in irgendeiner Form zum Weltfrieden bei? Auch nur im Minimalsten oder im weitesten Sinne? Also schön. Wer entscheidet noch? Bin ich jetzt bei Gott? Frage ich den lieben Gott, ob meine Pläne mit seinen übereinstimmen? Also dann doch alles bereits in Stein gemeißelt? Ooooooder kann ich ihn vielleicht mit meinen neuen Ideen überraschen und umstimmen? Wie ist das, wenn man im Flow lebt? Passiv? Widerstandslos? Immer den leichten Weg gehen, dann ist es richtig? Und somit stimmig im Ganzen? Ich bin. Hier. Um mich zu verwirklichen. Einzubringen mit meinen Talenten und Fähigkeiten. Wie es meiner Natur entspricht. Auf diesem Wege, ohne Kompromisse, bekomme ich Unterstützung vom Leben. Da bin ich mir sicher. Ist das dann Flow? Die richtigen Türen gehen auf noch bevor ich geklopft habe? Einfach so. Ohne Anstrengung. Ohne Kampf. Meine Zukunft sagt also, lebe dich! Werde, der du bist (Nietzsche). Und wenn ich vom Weg abkomme, katapultiert mich das Leben zurück auf die Bahn? Ja. Einfach. So schön klar. Also wann immer Hindernisse auftauchen hält mich das Leben auf oder fordert mich auf, genau hinzuschauen. Zu lauschen und zu überprüfen, ob der Weg, auf dem ich bin mir wirklich wirklich entspricht. Grandios. Ich weiss die Antwort: Ich bin die Zukunft. Ich trage sie in mir.